Restepastete
Von Julie
War ich als Kind krank, machte mir meine Großmutter immer kleine Pasteten. Am liebsten mochte ich die mit Apfel oder mit Hühnchen und Lauch. Ich half mit, indem ich die Butter und das Mehl für den Teig zwischen meinen Fingern zerrieb.

Meine Großmutter sagte dann immer: "Du hast die perfekten Finger für Pastetenteig, genau die richtige Temperatur und das richtige Gefühl".

Ich hörte das gerne, und ich half ihr immer freiwillig in der Küche. Erst viele Jahre später begriff ich, dass meine Finger nichts Besonderes waren.

In meiner Familie ist es Tradition, Pasteten aus Essensresten herzustellen. Nach großen Familienfesten wie etwa Weihnachten oder Geburtstagen wird das, was nicht aufgegessen wurde, am nächsten Tag zu einer Pastete verarbeitet.

Jetzt ist meine Tochter an der Reihe und hilft mir, den Teig zu machen. Und ich sage zu ihr: "Du hast die perfekten Finger für Pastetenteig, genau die richtige Temperatur und das richtige Gefühl."
Zutaten
'Leftover' Pie
  • Zutaten
    Gekochtes Gemüse vom Vortag, zum Beispiel:
    2 Stangen Staudensellerie
    4 Möhren
    4 kleine Stangen Lauch
    1 x Zwiebel
    frische Champignons
    (Erbsen, Kohl, Pastinaken, gekochtes Huhn oder Pute - was gerade da ist)
    3 gehäufte Teelöffel Mehl
    300 ml Gemüsebrühe
    ein Spritzer Olivenöl (meine Großmutter benutzte Bratfett*)
    Thymian
    1 Ei zum Bestreichen
  • Zutaten für den Blätterteig:
    75 g kalte Butter (meine Großmutter benutzte Margarine)
    140 g Mehl
Zubereiten der Füllung:
Brühe zubereiten (aus Gemüse- oder Fleischbrühwürfel)
Zwiebeln fein schneiden
Öl in einem großen Topf erhitzen und die Zwiebeln darin sanft andünsten
ein paar Thymianzweige hinzufügen
das Mehl über die Zwiebeln geben und umrühren
die Brühe dazugießen und alles köcheln lassen, bis es andickt
das gekochte Gemüse (und ggf. Fleisch) grob hacken, in die Pfanne geben und umrühren
mit Salz und Pfeffer abschmecken
kurz köcheln lassen, dann die Masse in eine Auflaufform gießen
die frischen Pilze in Scheiben schneiden, unterheben
zur Seite stellen

Zubereiten des Teigs:
die kalte Butter in kleine Stücke schneiden und mit den Fingerspitzen in das Mehl reiben, bis es krümelig aussieht
ein geringe Menge kaltes Wasser hinzugeben, bis der Teig klebrig wird
zu einer Kugel formen, in Pergamentpapier oder Frischhaltefolie wickeln und 30 Minuten in den Kühlschrank legen
den Backofen auf 200°C vorheizen

Zusammensetzen:
Stellen Sie den "Pie-Vogel "* in die Mitte der Form in die Mischung
Rollen Sie den Teig auf einer bemehlten Fläche oder Brett aus, so dass er die Oberseite der Form bedecken kann. Schneiden Sie dann Teigstreifen ab, die Sie ringsherum auf den Rand der Form legen - sie werden später das Ganze versiegeln, so dass beim Backen keine Flüssigkeit austritt. Dann legen Sie das große Teigstück darüber und verschließen die Ränder, indem Sie sie zusammendrücken.
Zuletzt schneiden Sie eine kleine Öffnung in die Mitte, damit der Schnabel des "Pie-Vogels" herausschauen kann.
Wenn Sie Teigreste übrig haben, können Sie diese für Dekorationen verwenden - ich mache normalerweise Blattformen. Das Ei verquirlen und den Teig damit bestreichen. In der Mitte des Ofens etwa 30 Minuten lang backen - oder bis er goldbraun ist.

In meiner Familie herrscht Uneinigkeit, ob eine Pastete auch an der Unterseite Teig haben oder ob sie nur einen "Deckel" haben sollte. Bei "Restepasteten" bevorzuge ich letzteres.

* Fett, das vom gebratenen Fleisch übrig bleibt. Als Kind erinnere ich mich, dass in jedem Haushalt kleine Schälchen mit kaltem Fett im Kühlschrank standen, die zum Kochen verwendet werden konnten.

* Ein "Pastetenvogel" oder "Pastetentrichter" ist eine hohle Keramikform, durch die die Feuchtigkeit aus der Pastete entweichen kann, während sie gart. Der Dampf wird durch den Schnabel des Vogels abgegeben.

Tipps:
Haben Sie zu viel Gemüsemischung machen Sie am nächsten Tag eine Suppe daraus.
Haben Sie zu viel Teig, schneiden Sie ihn in Kreise oder Quadrate, geben Sie einen kleinen Löffel Marmelade in die Mitte, drücken die Ränder zusammen und legen Sie die "süßen Teilchen" ebenfalls auf das Backblech
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